RF

Seit jeher wird der heilige Josef als leuchtendes Beispiel für männliche Fürsorge dargestellt. Als solches bildet er ein wichtiges Korrektiv zum leistungsfixierten Konkurrenzdenken, das viele Bereiche unserer Gesellschaft prägt.

Damit christliche Werte keine Lippenbekenntnisse bleiben, gelte es, am heiligen Josef Maß zu nehmen, sagt der stellvertretende Vorsitzende der Katholischen Männerbewegung (kmb) Roland Feichter. Sowohl die unbezahlte Pflege- und Sorgearbeit in den Familien als auch im beruflichen Bereich übernehmen meist Frauen. Die kmb ermutigt Südtirols Männer, auch hier als Christen ihren Mann zu stehen. Die Männerbewegung ist überzeugt, dass dieser Einsatz bei allen Herausforderungen zu einem erfüllten Leben beiträgt.

Um dem biblischen Josef Taten folgen zu lassen, unterstützt die Katholische Männerbewegung die Forderung "Männer für Care-Arbeit". Dieser Aufruf kommt von der „Allianz für Familie“, von „Il Melograno - Informationszentrum für Mutterschaft und Geburt“ und von der „Familienberatungsstelle Aied“: Die Politik muss konkrete Maßnahmen ergreifen, um Männer stärker in die familiäre und berufliche Pflege- und Sorgearbeit einzubinden. Um diesem Anliegen Nachdruck zu verleihen, wird die kmb am Josefi-Tag (19. März) gemeinsam mit den Einbringern der Forderung ab 14 Uhr auf dem Magnago-Platz in Bozen präsent sein, um so die Aufmerksamkeit der Landtagsabgeordneten und der Öffentlichkeit auf das Thema der Gleichstellung der Geschlechter bei der Care-Arbeit zu lenken. Dabei stehen drei ganz konkrete Forderungen im Raum: die obligatorische Vaterschaft auf alle Beitragszahler auszuweiten; die Dauer der Vaterschaft auf 40 Tage zu verlängern; das Entgelt für den sechsmonatigen Erziehungsurlaub (drei Monate für die Mutter, drei Monate für den Vater) von 30 auf 80 Prozent anzuheben.

Diese Maßnahmen fördern die Gleichstellung der Geschlechter und erleichtert es Vätern, ihr Recht auf freiwillige Elternzeit tatsächlich wahrzunehmen (siehe die Initiative #NONBASTA #ESREICHTNICHT vom 23. Februar). Das männliche familiäre Engagement in den ersten Lebensmonaten eines Kindes trägt zu einer höheren Wertschätzung aller Beteiligten bei und fördert das Verständnis für Bedürfnisse und Notwendigkeiten im erzieherischen Kontext – sei es im privaten als auch im beruflichen Bereich.