Säben

Das Interview in der Tageszeitung „Dolomiten“ mit Diözesanökonom Franz Kripp vom 16.03.2023, der zusammen mit unserem Bischof Ivo Muser die Verhandlungen bezüglich Kloster Säben mit dem Stift Heiligenkreuz führt, hat uns gezeigt, dass unsere großen Befürchtungen leider zutreffen.

Auf die Frage, ob die Vertretung vom Stift Heiligenkreuz ihre Pläne für die Zukunft von Säben vorgelegt hat, antwortet Diözesanökonom Franz Kripp: „Nein, es geht derzeit in erster Linie darum, ob das Stift Ja oder Nein sagt (…).  Es gibt also noch keine konkreten Vorschläge.“ Weiters erklärt er, dass die Entscheidung, ob das Stift einsteigt, allein bei der Ordensgemeinschaft liege.

Mit anderen Worten: Die Kirchenleitung unserer Diözese ist bereit, das Juwel „Kloster Säben“ abzutreten, ohne zu wissen, was das Stift daraus machen will. Es könnten daraus eine tolle Kraftquelle entstehen, ein Seniorenheim für ihre älteren Ordensbrüder, eine Klausurstätte, die kein Auswärtiger mehr betreten darf, oder sonst irgendwas. Was das Stift vorhat, wird erst dann mitgeteilt, wenn dieses das Kloster übernommen hat.

Man kann somit klar erkennen, dass es der Kirchenleitung einzig darum geht, einen Orden nach Säben zu bringen, ohne Interesse dafür, was daraus gemacht wird. Dafür werden Alternativen, die auch klare inhaltliche Vorschläge ausgearbeitet haben, einfach ohne weitere Beachtung in die sprichwörtliche Schublade gelegt. Dies frei nach dem Motto: „Was Kleriker machen, ist immer richtig, auch ohne Überprüfung. Was sogenannte Laien machen, wird entweder gründlich hinterfragt, oder erst gar nicht weiter in Erwägung gezogen.“ Wie lange kann sich die Kirche Südtirols diese mittelalterliche Einstellung noch leisten?

Das große Anliegen der Katholischen Männerbewegung ist es, die einmalige Chance zu nutzen, mit Säben einen zentralen Kraftort zu gewinnen! Dabei sind engagierte kompetente Gläubige bei der Suche und in der Auswahl der richtigen Vorgangsweise mit einzubinden. Wir erwarten nichts anderes als eine ergebnisoffene und faire Debatte, die beitragen soll, den besten Weg für die Zukunft Säbens zu finden.

 

(Bild: Publich Domain/Wikipedia/Haneburger)